Die Entstehungsgeschichte der Weinfest-Tradition

Die Idee zu einem Dorffest in Gleiszellen wurde im Mai 1974 bei einer geselligen Runde des Gemeinderates geboren. Anlass des Zusammenkommens war der Wahlsieg des damaligen Bürgermeisters Heinz Wissing.

In einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig, ein Fest wie im benachbarten Klingenmünster, mit Festhalle oder Zelt sollte es nicht sein. Das schloss schon die Tatsache des Platzmangels im Dorfzentrum aus.

Aber wie sollte das Dorffest aussehen? Wilhelm Markstein, allen Einheimischen als William bekannt, schlug vor, sich das Weinfest im Neustadter Ortsteil Hardt einmal anzuschauen. Also fuhr man mit einer Delegation nach Hardt und ließ sich inspirieren. Dort spielte sich das Fest in den Winzerhöfen und alten Scheuern ab.
Die Gleiszeller waren begeistert und so wurde diese Festform nach Gleiszellen adaptiert.

Am Samstag 7. September 1974, wie heute das 2. Wochenende im September war es so weit: Das 1. Weinfest in der Winzergasse. Damals nur an zwei Tagen, Samstag und Sonntag, man wusste ja nicht was da auf einen zukommt.

Das war auch bei der Mengenplanung so: Bei den eingekauften Mengen schielte man mit einem Auge auf den folgenden Herbst um vielleicht die „viel zu großen“ Vorräte an Hausmacher Wurst oder Weißer Käse nicht verkommen lassen zu müssen. Schließlich hatte noch keiner im Dorf 40 kg weißen Käse auf einmal gemacht.
Doch das Dorf wurde regelrecht überrannt und man musste sehen wo man noch Nachschub organisieren konnte.

Angebote wurden typische Pfälzer Gerichte wie Hand- und Weißer Käse, Schinken, Hausmacher Wurst sowie Bratwurst vom Grill. Für die Kinder und Liebhaber von süßen Schleckereien gab es einen Süßigkeitenstand die „Zuckerschnuud“. Hier gab’s Herxheimer Negerküsse und andere Schleckereien.

Neben den kulinarischen Erlebnissen durfte natürlich der Hauptgrund des Festes nicht fehlen – Der Gleiszeller Wein. Ausgeschenkt ausschließlich im Pfälzer Schoppenglas und nur pur.
Bis zum Schorle mussten noch ein paar Jahre ins Land gehen.
Rundum war das 1. Weinfest ein riesen Erfolg und dieser setzte sich in den folgenden Jahren fort.

Es gab regelrechte Besucheranstürme und der gemütliche ursprüngliche Charakter des Festes drohte verloren zu gehen. Ende der 80er Jahre kam der Kollaps. Viele potentielle Besucher wurden von der Vorstellung sich durch die engen Gassen schieben lassen zu müssen abgeschreckt. Was folgte, waren auch bedingt durch die Flut der benachbarten Weinfeste und Veranstaltungen, ruhigere Jahre mit stark reduzierten Besucherzahlen. Mittlerweile hat man ein gesundes Mittel erreicht und so war es letztendlich ein Gesundschrumpfen von dem die Qualität unseres Festes profitiert hat. Einen aktuellen Eindruck bekommen Sie bei den Bilder zum Weinfest.

Eine Besonderheit die noch zu erwähnen wäre: 1981 wurde das Weinfest zwei mal gefeiert. Nein das lag nicht an der Profitgier der Gleiszeller, sondern an einem Missverständnis bei der Veröffentlichung des Weinfest-Termins. Somit wurde an zwei Wochenenden hintereinander gefeiert.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt und ein schönes Weinfest in der Winzergasse.